Wie die Volkssternwarte Waldburg/Weingarten zu ihrem besonderen Teleskop kam – einem komafreien Flatfield-Newton
Wolfgang Busch in Zusammenarbeit mit Lutz Laepple
Vor ca. 30 Jahren bildete sich in Waldburg/Weingarten (ca. 20 km nördlich vom Bodensee) der Astronomische Arbeitskreis AAWW e.V. Man träumte natürlich vom Bau einer richtigen Sternwarte, der mit Spendengeldern und umfangreichen Arbeiten in Eigenleistung der Mitglieder durchgeführt wurde. Als Teleskop wurde ein 40 cm Newton mit 1.800 mm Brennweite bei Horst Burghardt in Honigsee (bei Kiel) bestellt. Das galt in dieser Zeit noch als großes Instrument. Nach gesundheitliche Probleme bei Herrn Burghardt kam Wolfgang Busch ins Spiel. Zuerst sollte er nur die Spiegelfassung und einen Gittertubus herstellen. Dann kam zusätzlich noch die Fertigung des Spiegels dazu.
Aus einem Zerodur-Rohling der Firma Schott/Mainz mit 406 mm Durchmesser, fast 60 mm Stärke und einem Gewicht von 25 kg wurde in Hyperbolspiegel statt des bei diesem Teleskoptyp üblichen Parabolspiegels. Damit kann der bereits vorhandenen Komakorrektor ein großes Feld (43 mm Kleinbilddiagonale) fast beugungsbegrenzt abbilden. Für die Herausforderung hat sich Wolfgang Busch geeignete Schleifmethoden und völlig andere, neue Prüfverfahren ausgedacht. Das Teleskop war zwar zur Einweihung 1992 fertig, wurde aber anfangs mit einem 300 mm Spiegel betrieben. Der Spiegel wurde erst Ende 1992 fertig und im Januar 1993 eingebaut. Die guten alten Okulare waren jedoch mit dieser neuen Lichtstärke, des Öffnungsverhältnis von f/4.5, einfach überfordert! Alle Beteiligten haben einen tollen Job gemacht, für die wir und auch unsere vielen Besucher seit 1992/93 dankbar sind.
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Wir bedanken uns für Bereitstellung des Artikels bei Wolfgang Busch und der Redaktion des "Sternkieker", dem Magazin für volkstümliche Astronomie e.V. Hamburg.
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