mars im oktober 2020Unser Mitglied Johannes hat im Oktober den Mars über mehrere Nächte fotografiert.

Hier sein Bericht:

Auch wenn seine Opposition schon seit ein paar Wochen vorbei ist, steht Mars immer noch gut und relativ nahe zur Erde. Vergangene Woche gab es für mich das erste Sichtfenster auf den roten Planeten im Oktober, diese wurde auch sogleich genutzt.  Leider kommt die Murmel erst relativ spät um’s Eck, und in die nasse Wiese setzten möchte ich mich auch nicht unbedingt… aber so erwische ich sie auch zur besten Sendezeit wenn die größte Höhe erreicht wird. 

Die Aufnahme vom 20.10.2020 ist meine erste Planetenaufnahme dieses Jahr, und ja, ich musste mich auch erst wieder etwas in die Technik einarbeiten. Zudem waren die Bedingungen was das Seeing angeht echt unterirdisch, bereits wenige Minuten nachdem die erste Serie im Kasten war, brach es komplett ein und selbst der Planet funkelte wie eine Discokugel. 

Da war es am 24.10.2020 schon wesentlich besser. Die paar Tage Abstand sind auch immer gut, dass man eine andere Ansicht erhält. Die Bilder entstehen mit meinem 8“ Dobson auf EQ-Plattform und einer ZWO ASI 120mc Kamera. Es ist nicht das komfortabelste, die „Feinbewegungen" werden durch leichte Schläge an den Tubus durchgeführt, ebenso ist die Plattform mangels Sicht auf Polaris nicht 100%ig ausgerichtet. Aber irgendwas kommt mit gutem Willen dann doch bei raus. Dabei kommt die Technik des Lucky-Imaging zum Einsatz, es wird eine Videosequenz mit möglichst vielen Bildern aufgenommen und davon nur die besten zu einem Foto verrechnet. 

Neben den Hauptfaktoren Seeing und Optikjustage trägt zum größten Teil dann auch die Bildverarbeitung zum Ergebnis bei. Da kann man schon mal einige Zeit mit Pixelverbiegen am Bildschirm verbringen. 

Informationen zu den Aufnahmen:

20.10.2020  -  01.14 UT  (Aufnahmen zwischen 01.09 und 01.18 UT) 

  • 8“ Newton, 2,7x Barlow, ASI 120mc, UV/IR-Cut Filter
  • 25% von über 20000 Bildern gestackt
  • Bearbeitung mit Autostakkert, Registax, Photoshop und Topaz DeNoise
  • Rechnerisch kommt man auf eine Brennweite von 3240mm (1200mm x 2,7), 
  • mein Aufnahmeprogramm berechnet diese anhand der Größe der Planetenscheibe auf 3800mm. 
  • Zusätzlich wurde das Bild im Verlauf der Bearbeitung um den Faktor 1,5x vergrößert (gedrizzelt).

24.10.2020  -  22.36 UT  (Aufnahmen zwischen 22.31 und 22.41 UT) 

  • 8“ Newton, 2,7x Barlow, ASI 120mc, UV/IR-Cut Filter
  • 25% von über 37000 Bildern gestackt
  • Bearbeitung mit Autostakkert, Registax, Photoshop und Topaz DeNoise
  • Die Brennweite wurde hier durch Vergrößern des Abstandes Kamera - Barlow noch etwas gesteigert, auf ca. 4200mm. 
  • Zusätzlich wurde das Bild im Verlauf der Bearbeitung um den Faktor 1,5x vergrößert (gedrizzelt).

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