Der Astronomietag am 20.03.2015 begann mit der Beobachtung der Sonnenfinsternis um 9.30 Uhr, als der Mond sich langsam vor die Sonne schob. Die maximale Bedeckung von etwa 70% wurde dann gegen 10.36 Uhr erreicht. Während der Sonnenfinsternis konnte man das absinken der Temperatur und der ein leicht aufkommenden Wind deutlich spüren. Auch veränderte ich das Licht. Man hatte den Eindruck als ob man durch eine getönte Scheibe blicken würde.
Die Besucher konnten das Schauspiel durch spezielle Brillen beobachten. Zusätzlich hatten wir aber auch Ferngläser und Teleskope mit Sonnenfiltern ausgerüstet und aufgestellt, die auch zur Beobachtung genutzt wurden. Ein Highlight war sicher der Blick durch das PST, einem speziellen Sonnenteleskop. Hier konnten man neben der Bedeckung auch einige Sonnenflecke und viele Protuberanzen am Sonnenrand sehen. Ein Blick der nicht nur die Erwachsenen sondern auch die wenigen Schüler, die sich aus dem Unterricht geschlichen hatten, begeisterte. Es wurde auch gleich versucht mit dem Handy eine Aufnahme durch das PST zu machen.
Was uns sehr verwundert hat ist, dass die Schüler der Schule Waldburg nicht zur Beobachtung kommen durften. Es gab die Anweisung, dass die Schüler während der Finsternis das Schulgebäude nicht verlassen dürfen und die Klassenzimmer zu verdunkeln seien. Schülern das "Live-Erlebnis" einer Sonnenfinsternis vorzuenthalten ist für uns nicht nachvollziehbar. So ging es leider an vielen Schulen zu.
Zur Information: Der direkte Blick in die Sonne schädigt grundsätzlich zu jeder Tageszeit das Auge, wenn man keine speziellen Sonnenfilter einsetzt. Bei einer Sonnenfinsternis ist die Gefahr deshalb nicht größer.
Am klaren Abend öffneten wir um 20 Uhr die Sternwarte. Etwa 30 Besucher blickten durch unser Hauptteleskop und zusätzlich aufgestellten Teleskop in den Nachthimmel. Beobachten Wurden die Venus, Jupiter, den großen Orion-Nebel, Sternhaufen und Galaxien. Zusätzlich gab es einen Vortrag zur Sonnenfinsternis.
Leider konnten wir am Samstagabend keine Führung mehr anbieten, da die Wolken den Blick in den Sternhimmel nicht freigeben wollte.